Nach dem Tod der Eltern

1853 starb Vater Jakob Sulzer. Fünf Jahre später folgte ihm seine Frau in den Tod, nachdem sie 20 Jahre lang leidend gewesen war. Sie hatte sich in den schwersten Arbeitszeiten zu viel zugemutet. Nun konnte sie nicht mehr gehen und blieb bis an ihr Lebensende an den Lehnstuhl gefesselt.

Die Söhne, Jakob und Salomon, und deren Nachkommen führten das Geschäft weiter. Wie schon Vater Jakob, so studierten und probten auch die Söhne und deren Angestellte ständig an Erfindungenund Verbesserungen herum. Mit einem kleinen Versuchsgasometer erforschten sie zum Beispiel die Heizkraft der verschiedenen Brennmaterialien.

Die Preisgerichte der Weltausstellungen in Wien und Paris zeichneten die „kühnen Neuerungen“ der Gebrüder Sulzer durch Ehrendiplome, goldene Medaillen und anderes aus.Als Johann Jakob Sulzer im Alter von 66 Jahren vom Geschäft zurücktrat, konnte er mit Genugtuung auf die geleistete Arbeit zurückblicken.

Reiste er über den Vierwaldstättersee, so fuhr er mit Schiffen, die er miterbaut hatte; kam er nach Glarus, Interlaken, Bolle, Frauenfeld oder Herisau, so sah er dort Gaswerke, die sein Haus erstellt hatte. Eine Menge von Bauten im In- und Ausland erwärmten Zentralheizungen seiner Firma.

1873 errichtete sie die tausendste Heizanlage.Bei all der Arbeitslast und dem großen Einkommen gestatteten sich die Sulzer keinen Luxus. Es wohnten zum Beispiel drei Familien im gleichen Haus in ziemlich engen Räumen.

Doch gönnten sie sich etwa eine Abwechslung. So liest man in einem Brief Johann Jakobs an seinen Verwandten, nächstens möchte er seiner Frau eine Freude machen „mit einem Pferdchen und einer Chaise“.

Für die Arbeiter sorgten die Gebrüder Sulzer gut. Sie gründeten zum Beispiel eine Arbeiter Krankenkasse und bezahlten selbst Beiträge in sie, und noch in seinem Ruhestand zeichnete Johann Jakob Pläne für billige Arbeiterhäuser. 1883 starb er.