Die Freischarenzüge
Die Berufung der Jesuiten nach Luzern rief in der ganzen Schweiz ungeheure Erregung und Leidenschaft hervor. Studenten, Professoren, Zeitungsmänner, Großrats- und Volksversammlungen schrieben und redeten voller Zorn gegen diesen Beschluß. In den Zeitungen konnte man zum Beispiel lesen: „Auf den Tod mögen sie sich gefaßt machen, der Siegwart, der Leu, der Bernhard Meyer. Sie haben durch böse Taten ihr Leben verwirkt“.
Einzelne Männer, Offiziersgesellschaften und andere Vereine berieten, was gegen die Berufung zu tun sei. Sie vereinbarten, mit bewaffneten Freiwilligen gegen die Stadt Luzern zu ziehen, um denOrt zu zwingen, seinen Beschluß zurückzunehmen. Im Dezember 1844, brachen zum erstenmal solche Freischaren auf, vor allem liberale Luzerner. Sie erreichten aber nichts, sondern mußten vor den Truppen der Regierung die Flucht ergreifen.
Einem zweiten Freischarenauszug von Ende März und anfangs April 1845, unter der Führung des Berners Ochsenbein, erging es noch schlimmer. 105 Freischärler kamen ums Leben, und beinahe 1800 gerieten in Gefangenschaft. Neben Luzernern und Bernern hatten auch Leute aus Solothurn, Aargau und Baselland teilgenommen.