Anklage gegen die Klöster
Augustin Keller irn Großen Rat des Kantons Aargau:
«Im Mittelalter haben die Klöster Gutes gewirkt. In unsere Zeit aber passen sie nicht mehr. Stellen Sie einen Mönch in die grünsten Auen des Paradieses„ und soweit sein Schatten fällt, wächst kein Gras mehr!
Im Bezirk Zurzach wohnen Reformierte und Katholiken wie Brüder untereinander. Sie hören da gewiß nie von Unverträglichkeit und Verdammungssucht. Da finden Sie in derselben Schule reformierte und katholische Kinder, die derselbe Lehrer unterrichtet. Nehmen Sie nun eine solche Schule und verlegen Sie diese in die Nähe des Klosters Muri. Sie werden sehen, wie lange sie bestehen würde. Nicht über Nacht. Mit der ersten Morgenröte würde das Mönchsturn seinen Bannfluch über sie ausschleudern.
Von ehrenwerten und glaubwürdigen Männern wird berichtet - ich gebe es, wie ich es habe -, daß das Kloster Muri schon seit Jahr und Tag gegen die bestehende Staatsordnung im Beichtstuhle wühle.
Und zwar gewinnen die Beichtväter vor allem die Frauen. Man erzählt, wie sonst ruhige, stille und friedliche Bürger auf diese Weise eingeschüchtert worden sind, als sie sich für Aufrechterhaltung der
Ruhe und Ordnung aussprechen wollten. Aus all diesen Gründen komme ich zum Schluß: Die Klöster im Aargau sollen aufgehoben werden.»