Die Führer Luzerns
Unter den konservativen Kantonen, die den Bundesvertrag beibehalten wollten, war Luzern führend. So erlangten die Männer, welche diesen Ort leiteten, großes Ansehen. Einen besonders starkenEinfluß übte der Bauer Leu von Ebersol aus, ein großer, etwas beleibter Mann mit scharfen, klugen Augen. Wichtig war, daß er kirchlich gesinnt war und gern auf den Rat der katholischen Geistlichen hörte.
Er gründete zu Ruswil einen Verein, dem bald der größte Teil der luzernischen Bauernschaft beitrat oder doch gehorchte. Seither war Leu als Führer dieses Vereins der mächtigste Mann im Kanton. Nach ihm und seiner Partei mußte sich die Regierung bei all ihren Handlungen richten. Er war ein kleiner ungekrönter König.
Einer seiner unentbehrlichsten Helfer war Constantin Siegwart-Müller. Siegwart hatte einst zu den Radikalen gehört, war dann aber zur Partei Leus übergetreten und hatte seitdem rasch die höchstenpolitischen Ämter erhalten. Er wurde Regierungsrat und dann Schultheiß von Luzern.Ein dritter einflußreicher Führer der gleichen politischen Richtung war der Staatsschreiber und Tagsatzungsabgeordnete Bernhard Meyer.