Den Schwarzen Gutes getan -- als Sühne

Im Jahre 1875 wurde dem Pfarrverweser Ludwig Schweitzer zu Kaysersberg im Oberelsaß ein Knäblein, Albert, geboren. Der zum Jüngling Herangewachsene studierte Theologie, wurde Pfarrer, Forscher und zugleich berühmter Orgelspieler. Bald lehrte er auch an der Hochschule in Straßburg. Bei seiner Vertiefung in Kunst und Wissenschaft vergaß er nie, daß es in der Welt viel Leid und Elend gibt.

So, faßte er den Entschluß, von seinem dreißigsten Lebensjahre an den Menschen auf irgend eine Weise unmittelbar zu dienen und wohlzutun. Er wußte nicht sogleich wie, dachte aber daran, verlassene und verwahrloste Kinder aufzunehmen und zu erziehen. Eines Tages legte ihm jemand ein Heft der Pariser Missionsgesellschaft auf seinen Schreibtisch. Als Schweitzer es wegräumen wollte, fiel sein Blick auf eine Überschrift: „Wer wird uns am Kongo helfen ?“

Schweitzer las - und machte sich dann ruhig an seine Arbeit. An seinem dreißigsten Geburtstag legte er sich seinen Lebensplan endgültig zurecht: Er wollte Medizin studieren, um als Arzt nach Afrika zu gehen; „denn“, so schrieb er später, „eine große Schuld lastet auf uns“; wir müssen den Menschen draußen Gutes tun, nicht als Wohltat, sondern als Sühne.

„Für jeden, der Leid verbreitete, muß einer hinausgehen, der Hilfe bringt“. Schweitzer verwirklichte seinen Plan. Als ausgebildeter Arzt schiffte er sich im März 1913 von Bordeaux nach Afrika ein und gründete nach seiner Ankunft im Kongostaat ein Spital - für verachtete, leidende Neger.

Über seine dortige Arbeit und seine Beobachtungen und Erfahrungen hat er ein spannendes Buch geschrieben - „Zwischen Wasser und Urwald“ ; es ist in schwedischer, englischer und deutscher Sprache erschienen. Hier folgen einige Ausschnitte.

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