Dem Untergang geweiht
Eine deutsche Kolonistenfrau in Argentinien erzählt:
«Zu mir kamen oft Indianer und boten mir ihre Webereien an. Sie klatschten in großer Entfernung vom Haus in die Hände, um sich bemerkbar zu machen. Manche wagten nicht einmal, dieses Zeichen zu geben, sondern warteten stundenlang geduldig, bis ich sie selbst bemerkte.
Es war mir peinlich und schmerzlich, sehen zu müssen, wie ausgelöscht in ihnen das Gefühl für die Berechtigung ihres Daseins war. Sie wirkten, wenn sie einzeln auftraten, wie geschlagene Hunde.
Scheu und verängstigt, mit unsicherem Blick und lautlosem Auftreten. Nie habe ich Gestalten mit so hoffnungslosen Augen gesehen wie unter diesen Menschen. Man fühlt, daß sie wissen, wie sehr ihr Volk dem Untergange geweiht ist.
Die Herrschenden im Lande waren höchlich erstaunt, als sie merkten, daß ich den Indianern die gleichen Preise für Lebensmittel abnahm, die auch ihnen berechnet wurden.
Aus ihren Reden erfuhr ich, daß unter den Nachbarn Brauch war, den Indianern höhere Preise zu berechnen als den übrigen Sterblichen.»