Das dritte Schulhaus

Nicht nur die stets wachsende Bevölkerungszahl von Lengnau - sie war von 1016 im Jahre 1870 auf 1237 im Jahre 1888 angewachsen und betrug nach der Volkszählung von 1900 1646 Einwohner sondern noch vielmehr die zunehmende Industrialisierung trugen dazu bei, dass man sich nach 1890 wieder mit einem Schulhausbau befassen musste. Damit hoffte man, wie dies bereits im Abschnitt

«Sekundarschule» zum Ausdruck kommt, auch das Ziel der Verwirklichung einer eigenen Sekundarschule zu erreichen, um endlich der heranwachsenden Jugend die Möglichkeit einer besseren Schulbildung anbieten zu können.

So wurde in den Jahren 1899 bis 1900 gegenüber dem «Bären», südseits der Hauptstrasse das «neue» Schulhaus erstellt mit vorläufig sechs Schulzimmern. Der Kostenaufwand belief sich auf 97‘690.- Fr., wovon für den Landerwerb 12 000. Fr. benötigt wurden. Die Burgergemeinde leistete einen Beitrag von 10 000. Fr. Die staatliche Subvention betrug sieben Prozent.

Die Erweiterung der Sekundarschule von zwei auf drei Klassen machte 1930 einen Umbau erforderlich. Dieser umfasste die Einrichtung eines Raumes für die Haushaltschule im Souterrain, eines Physik- und Chemiezimmers und einer Dusch-Anlage, beides ebenfalls im Keller; Umbau des obersten Stockwerks von zwei auf drei Schulräume und Lehrerzimmer, bestimmt für die Sekundarschule wie bisher; Einrichtung der Zentralheizung im ganzen Hause; Erneuerung der WC-Anlagen und Innenrenovation. Die Kosten für diese umfangreichen Arbeiten betrugen 69 700.Fr., woran der Staat 13 600. Fr. an Subvention leistete, so dass die Gemeinde eine Last von 56 100.- Fr. zu tragen hatte, nachdem sie bereits um 1926 für die Erneuerung der Fussböden und für den Umbau des Treppenhauses, nach Abzug der Subvention, rund 24 000.- Fr. aufgewendet hatte. Gerade während den darauf folgenden Krisenjahren bedeuteten diese Ausgaben eine enorme Belastung der Gemeindefinanzen.