Die Bedeutung einer Wasserversorgung


Die Bedeutung einer Wasserversorgung wird uns klar, wenn wir daran denken, mit welcher Selbstverständlichkeit wir mit qualitativ erstklassigem Wasser zu günstigen Preisen rechnen. Gross ist die Ratlosigkeit, wenn eines Tages aus irgendeinem technischen Versagen der Wasserversorgung der offene Wasserhahn nicht läuft oder die Toilette nicht spült. Es mag bei uns nur noch wenige abgelegene Orte geben, wo man das Wasser am Brunnen oder am Bach holen muss.Über den Stand der Wasserversorgung in unserem Land nach Abzug der Römer bis ins Mittelalter ist uns wenig bekannt. Anfänglich wurde das Wasser offenen Gewässern entnommen, wo dies nicht möglich war, an Quellen, die oberflächlich zutage traten. War die Wasserversorgung anfänglich eine rein private Angelegenheit, wurde sie im Laufe des 15.Jahrhunderts als öffentliche Aufgabe übernommen.

Man begann, durch ein Leitungsnetz das Wasser für jedermann zugänglich zu machen. Mit Holzleitungen, den sog. «Teuchelröhren», fasste man Quellen in nahen Hügelgebieten und hatte so einwandfreies Trinkwasser, das in öffentliche Brunnen geleitet werden konnte.

Bis ins 19.Jahrhundert hinein bestanden Wasserleitungen in unserer Gegend hauptsächlich aus Holz, sogenannte Teucheln. Mit einer besonderen Einrichtung durchbohrte man 3-8 m lange Föhren- oder Weisstannenstämme auf eine maximale Weite von 10 cm.

Für die Bohrung befestigte man den Stamm auf zwei Böcken, während auf einem dritten die sogenannte Lehre montiert war. Diese gab dem Bohrer die Richtung. In einem zweiten Arbeitsgang rieb der «Teuchelmann» das gebohrte Loch mit einem Nachbohrer aus 

Teuchelbohrer 1905

teuchelbohrer