Die Schöpfkarte
Thomas Schöpf war es, der die Kartografie im Kanton Bern für die nächsten 200 Jahre beeinflusste, und die Dörfer der heutigen Gemeinde Rapperswil zum ersten Mai im Kartenwerk erwähnte, Er war Stadtarzt in Bern und durfte die Stadt nur mit einer Bewilligung des Rates, später nur noch mit der des Schultheissen, verlassen.
Schöpf stammte ursprünglich aus dem süddeutschen Breisach und studierte in Basel und Montpellier die freien Künste und Medizin. Ein Jahr vor dem Erscheinen der Karte starb Thomas Schöpf an der Pest. Er schuf 1578 eine der vielseitigsten und bedeutendsten Karten des altbernischen Staatsgebietes. Die Karte misst 128x187 cm und wurde mit 18 Kupferplatten gedruckt.
Die Karte wurde ausschliesslich nach Berichten und Skizzen von Gewährsleuten und Stechern aller Landvogteien zwischen Gent und der Einmündung der Aare in den Rhein hergestellt. Es sind noch einige wenige Handschriften eines zweibändigen lateinischen Kommentars vorhanden. ln den Textbeigaben zur Karte sind Martin Krumm aus Bern und Johannes Martin Daventriensis als Maler,
Zeichner und Stecher der Karte genannt. Schöpf steuerte vermutlich nur die Materialsammlung bei. Die Schöpfkarte ist heute sehr selten geworden, es sind lediglich noch acht vollständige Exemplare in den Bibliotheken von Zürich und Bern vorhanden.
Die Mercatorkarte
Gerhard Mercator, sein eigentlich Name lautet Gerard De Kremer (1512-1594), war einer der bedeutendsten Kartografen aller Zeiten. Er veröffentlichte neue und nicht mehr vom Mittelalter und von Ptolemäus beeinflusste mKartenwerke. Unsere Gemeinde befindet sich auf dem Blatt Wiflisburgergau (=Avenches-Gau; Gaueinteilung aus der Frankenzeit). Eine wichtige Veränderung auf den Mercator Atlanten sind die Kreise, womit Dörfer und Städte eingezeichnet sind.
Die Dufourkarten
1809 erkannte der damalige Oberstquartiermeister (heute: Generalstabschef) Hans Conrad Finsler den Mangel an modernen, auf Triangulation aufgebauten Landkarten. Unter der Leitung von Feers wurden einige Messungen vorgenommen. Die Folgen dieser Erfahrungen gelten als Impuls zur eidgenössischen Landesvermessung.
Die Vermessungen liefen schleppend, bis 1832 Guillaume Henri Dufour zum Oberstquartiermeister gewählt wurde. Er brachte sie in ein entscheidendes Stadium. Als Ausgangspunkt für das Gradnetz wurde die Sternwarte in Bern bestimmt.1838 wurde das Eidgenössische Topographische Bureau gegründet, welches aber zunächst mit Dufours privatem Bureau identisch war.
1845