Treiten und die Schiffahrt
Wenn von den alten bernischen Verkehrswegen gesprochen wird, muss auch die Aareschiffahrt erwähnt werden. Sie war von stetiger, zeitweise sogar recht grosser Bedeutung. Im 17. Jahrhundert suchte die Berner Regierung Binnenschiffahrtsverbindungen zwischen der Aare bei Aarberg und dem Neueenburgersee sowie zwischen Neuenburger- und Genfersee zu verwirklichen,
1645-1647 wurde der Aarbergerkanal erstellt. Dieses Gewässer zweigte von der Broye ab und führte südlich von Treiten bei der Kanalmühle vorbei. Ausser in Erlach und Aarberg stiess das Vorhaben auf grossen Widerstand. Die Fuhrleute sahen darin Konkurrenz und die Bauern glaubten, dass ihre Güter entwertet würden. Tatsächlich war eine Verbilligung namentlich der Wein- und Salzfuhren beabsichtigt. In Ansätzen dachte man auch bereits an die Möglichkeit einer Moosentwässerung.
Indessen schlug das Unternehmen fehl. Defizite führten 1663 zur Einstellung des Kanalbetriebes.
Noch um 1714 soll der «Canal» für Moosheufuhren gedient haben. Trotz Zuschüttungen sind seine Spuren an vereinzelten Stellen noch zu erkennen. Treiten wurden 32 Jucharten zugesprochen. die durch den Kanalbau verloren gingen.