Männerchor Büetigen
Im Sommer 1965 feierte der Männerchor Büetigen seinen 75. Geburtstag. Er wurde also im Jahre 1890 gegründet. Als Gründungsmitglieder wurden im Festprogramm angeführt:
Lanz Johann, Arn Gottfried, Bangerter Alfred, Dick Fritz, Hofmann Gottfried, Linder Fritz, Lysser Bendicht und Weibel Bendicht.
Musikgesellschft «Eintracht» Büetigen
Um die Jahrhundertwende bestand in Diessbach b.B. schon eine kleine Blechmusikgesellschaft. Schlecht und recht fristete sie ihr bescheidenes Dasein, bis sie eines Tages sich wieder auflöste. Bald darauf wurde in Busswil die Musikgesellschaft Busswil-Büetigen gegründet. Aber auch ihr Leben war nur von kurzer Dauer. Kleinlicher Dörfligeist veranlasste die Busswiler, die Büetiger aus dem Verein auszuschliessen. Doch schon nach kurzer Zeit wurde die Musikgesellschaft Busswil aufgelöst.
Auf Initiative einiger Büetiger Musikanten fanden sich im Jahr 1910 neun musikfreudige Männer zusammen, um in Büetigen eine Musikgesellschaft ins Leben zu rufen. Im Mai 1910 wurde die Musikgesellschaft «Eintracht» Büetigen aus der Taufe gehoben. Als Gründer werden genannt: Fink Alexander, Friedrich Fritz, Zedi Adolf, Linder Fritz, Steiner Gottfried, Steiner Hans, Friedrich Rudolf, Tschanz Karl, Kocher Alfred. Unter der Leitung von Marcel Ferlin trat der neue Verein am 1.August 1910 mit 4 einstudierten Märschen erstmals öffentlich auf.
Zur Feier des 25jährigen Bestehens wurde im Juni 1935 das Festspiel «Zyt und Heimat» von Werner Wullschleger mehrmals aufgeführt. Die 120 Mitwirkenden zeigten in trefflich gestalteten Szenen Bilder aus der dörflichen Vergangenheit, für Teilnehmer und Zuschauer ein unvergessliches Erlebnis. Die Festhütte stand dort, wo heute die Post steht. Schwere Einschnitte in der Vereinsgeschichte brachten die beiden Weltkriege. Der erste brach 4 Jahre nach der Gründung, der zweite 4 Jahre nach der Feier zum 25jährigen Bestehen aus. Den nächsten Höhepunkt brachte das 40. Jubiläum, welches im Dezember 1950 unter dem Titel «Spielmann, spiel auf !» eine Aufführung in 14 Bildern auf die Bretter brachte, Text und Musik vom Dirigenten Werner Wullschleger.
Wie mancher andere Verein, so kam auch für die Musikgesellschaft die Zeit, da mit einer ausländischen Gesellschaft freundschaftliche Beziehungen aufgenommen wurden. So besuchte man 1954 den Musikverein «Harmonie» Füssen (D), welcher 1955 erstmals zu einem Gegenbesuch ins Seeland kam, was nach geschätzter Festtradition zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde.
Zu einem Glanzstück seltener Art wurde das Festspiel zum 50jährigen Bestehen der Musikgesellschaft, in welchem der Komponist und Textverfasser, Ehrendirigent Werner Wullschleger, wohl sein Bestes beisteuerte. Wir haben uns damals von Fachleuten bestätigen lassen, dass dieses Spiel in seiner Einmaligkeit hohes Niveau aufwies, aber auch Anforderungen an die Mitwirkenden stellte, denen nur mit äusserstem Einsatz, mit viel Liebe zur Musik und Begeisterung für das Schöne genügt werden konnte. Jedes der zehn Bilder stellte ein Kunstwerklein für sich dar, überraschend in den spärlichen Mitteln der Darstellung, fein empfunden in der Musik und tief in der Wirkung auf den Beschauer.
1985 feierte die nach vielen vereinsgeschichtlichen Hochs und Tiefs erstarkte und verjüngte «Eintracht» das Fest des 75 jährigen Bestehens. Das unter der Stabführung von Robert Fürst (Messen) erworbene Können brachte der Musikgesellschaft im Jubiläumsvorjahr einen ersten und einen zweiten Rang am «Kantonalen» in Lyss (4. Stärkeklasse). Zum Anlass der dreitägigen Jubiläuınsfeierlichkeiten war, einmal mehr, die Musikgesellschaft «Harmonie», Füssen, in Büetigen zu Gast. Die wichtigsten Details über die 75 «Eintracht» -Jahre sind in der von Hans Häusler verfassten Jubiläumschronik nachzulesen.