Busswyl
Buswile 1316, Buzwile 1336
Es gibt drei Dörfer dieses Namens im Kanton Bern, eines in der Kirchgemeinde Diessbach im Amtsbezirk Büren, eines in der Kirchgemeinde Heimiswyl im Amtsbezirke Burgdorf, ein drittes in der Kirchgemeinde Melchnau im Amtsbezirke Aarwangen.
Das seeländische Busswyl liegt an der Landstrasse von Lyss nach Büren, über Aarberg und Lyss 5 ¾ Stunden von Bern entfernt. Es ist Station der Jura-Simplon- und der Gäubahn. Erstere fährt hier auf einer 174 Meter langen Brücke über das alte Bett der Aare.
Dorf und Gemeinde haben in 43 Häusern 269 Einwohner. Ein Theil des Dorfes heisst „im Gummi“, ein anderer, oben im Dorfe, „auf dem Kappeli“.
Zwischen Busswyl und Harderen befindet sich ein Grabhügel.
Kuno von Schüpfen, sein Bruder und seine Söhne vertauschten 1316 zwei Schupposen zu Busswyl an das Kloster Frienisberg und erhielten dafür die Mühle zu Schüpfen und 17 Pfund Denare. (FRB IV. 690, Frieden Frienisberg s.62). Graf Peter von Aarberg verkaufte 1336 unter andern Gütern eine Schuppose in Dorf und Dorfmarch von Buzwile, die Johannes Mala bebaute, an Ritter Rudolf von Erlach. (FRB VI 274)
1371 vergabte Adelheid, Witte des Ulrich Rüschlin zu Büren, Burgerin zu Solothurn, an das Kloster Frauenkappelen 7 Schupposen zu Busswyl und eine Hofstatt zu Büetigen. (Stettler, Regesten von Frauenkappelen Nr.72) Sie ist auch sonst als Gutthäterin des Klosters bekannt.
Busswyl gehörte zur Grafschaft Aarberg und kam mit derselben an Bern (siehe den Artikel Aarberg). Es blieb beim Amt Aarberg, Bericht Lyss bis 1798.
Der Zehnten gehörte dem untern Spital zu Bern. 1676 bezog das Jnselspital in Bern einen Bodenzins von 20 Schillingen, 3 Mütt Dinkel, 2 alten Hühnern, 4 jungen Hähnen und 40 Eiern aus Gütern von Durs und Bendicht Arn, Hans Kocher, Hans Studer, Abraham Bratschi. (Bodenzins- und Zehnten-Urbar von 1676 s.1207 im Archiv des Jnselspitals)
Es gab ein Geschlecht „von Busswyl“. Davon wird in den Fontes II 74, IV 288,520 zu den Jahren 1274,1307 und 1320 ein Heinrich erwähnt. Er war auch Burger zu Bern. Er ist wohl identisch mit dem Schultheissen von Büren h.v.B 1294
Etymologisch
Ruthart de Argoia dedit prediolum in Buosinwiler 983-1002 ?? , H. dictus Buswile 1269, H. de Buswile 127, H. filius Boswiler 1277, Henricus dictus Boswile de Buron 1284, Henricus dictus Boswile, tunc scultetus in Buron 1294
Das BW der SNN ist der in alem. Ortsnamen häufig anzutreffende ahd. PN Buoso/Buozo oder B(U)osa, der im Kloster St.Gallen seit dem 8/9. Jh. Mehrfach belegt ist (Forstemann I, 329 f; Kaufmann ,Ergänzungsband, 68; LSG,209f; s. auch Bus(s)- /Bues(s)/ Büess-). In der Mda.-Lautung der SNN Busswil bei Büren und Busswil bei Melchnau bleibt der in der offiziellen Schreibung aufgegebene Diphthong -uo- der älteren Formen als abgeschwächtes -ue- erhalten. Zum GW -will s. ds Suffixglossar. In der Mundartform von Busswil bei Melchnau wurde das GW zu -u- reduziert.
Der Erstbeleg von 983-1002 lässt sich nicht genau lokalisieren und kommt daher für alle drei bernischen Busswil-Orte in Frage. Eine Parallele zu unseren Namen sich im Thurgauer SN Busswil (TGNB I/I, 359)