Walperswyl

Villa Gualberti 1107, Vilarwalbwert 1146, Walperssuivile 1225, Vilar Warber 1228, Walbervilar 1247, Walprehswile 1249, Vapresvile 1258, Walperstwile 1259, Walpertswile 1261, Walprestwile 1262, Vualber vilar 1285, Walpretzwile 1308, Walprechszwile 1332, Walperzwil 1453

Pfarrdorf im Amtsbezirk Nidau, zwischen Aarberg und Täuffelen, Siselen und Bühl, über dem grossen Moose auf der Höhe gelegen, die sich von Siselen nach Bühl zieht. Die Entfernung beträgt von Aarberg 1, von Täuffelen ½ , von Nidau 1 ¾ , von Siselen 1, von Bühl ½  und von Bern 5 ¼  Stunden. Das Dorf hat in 73 Häusern 478 Einwohner, die Gemeinde, bestehend aus dem Dorf und dem Gimmiz, in 91 Häusern 571 Einwohner. Die Kirchfgemeinde besteht aus den Dörfern Walperswyl und Bühl und hat 810 Einwohner.

 5 Minuten westlich vom Dorfe, am Wege nach Täuffelen, ist das sogenannte Stadtzelgli, ein um 1 Meter erhabenes Terrain, das von Jahn als der Ort einer römischen Niederlassung betrachtet wird. Es sind in Walperswyl auch zahlreiche römische Spuren gefunden worden. Bis in’s 11.Jahrhundert verlässt uns darauf jede Kunde. Da erscheint ein Herrengeschlecht Vilarvalbert, Villa Gualberti, dem der Grund und Boden gehörte. Eine Ribenta, Tochter des Hauses, brachte viele Allodien ihrem Gemahle, dem Herrn Ulrich von Glane zu, den sie 1078 heirathete. Herr Wilhelm von Glane vergabte die Güter 1142 an seine Stiftung Altenryf. Ein Hugo de Villa Gualberti ist Zeuge um 1107, ein Rudfolf vergabte 1146 seinen Besitz zu Pontarli, der zum Schlosse Glane gehörte, auch an Altenryf. Ein Frfiedrich war Geistlicher und liess sich 1225 vom Lausanner Domkapiz^tel die Kirche von Siselen übertragen. Petrus war Mönch zu Frienisberg 1261-1267. Cuno besass den Hof zu Kesaz (Kehrsatz) 1277 (FRB I. 340, 4114, 361, 420 II. 63, 530, 560, 612, 700, III. 214)

Jn der Nähe des Dorfes gegen Gerolfingen zu, erhebt sich ein künstlicher Hügel. Ob dieser auch im Mittelalter als Burg gedient hat, oder ob jene Ortsherren im Dorfe selbst, an der Stelle der Kirche. Ihre Veste gehabt, ist zweifelhaft.

Heinrich von jegistorf verkaufte 1261 dem Ulrich von Schüpfen unter andern Gütern im Seeland 6 Schupposen zu Walperswyl. Gottstatt kaufte 1345 Zinse in Walperswyl von Rudolf von Sutz (FRB VII. 135). Zu den Jselgauischen Besitzungen, deren Hälfte Ulrich von Sutz 1335 dem Grafen Rudolf III. von Nidau verkaufte und die 1398 an Bern übergingen, gehörten auch Gütert in Walperswyl (FRB II. 527, VI. 188). Das Dorf blieb bei Nidau, als dieses bernisch geworden und bildete mit Bühl eines der 6 Viertel «der obern Grafschaft» des Landgerichtes Nidau. Es ist mit Ausnahme der Jahre der Helvetik, da es zum Districte Seeland gehörte, bei dem Amte Nidau verblieben.

Jm Burgrecht des Grafen Rudolf von Neuenburg mit Bern 1308 war bestimmt, dass Streitigkeiten von Leuten beider Parteien in Murten oder Walperswyl entschieden werden sollten (FRB IV. 318)

Geschlechter von Walperswyl: Batschelet, Birkhofer, Gross, Güder, Helbling, Krebs, Marolf, Mathys, Maurer, Nikles, Roth, Strucher, Schwab, Will, Zesiger.

Benedicht Güder, 1787-1859, Amtsrichter und Amtsstatthalter in Nidau, 1822 vom Amte Nidau in den Grossen Rath gewählt, nahm das Burgerrecht in Bern 1839 und wurde zünftig zu Schmieden. Aus seiner Ehe mit Elisabeth Gatschet stammte Eduard Güder, geboren 1.Juni 1817. Dieser studierte Theologie in Bern, Halle und Berlin, ward ordiniert 1839, Vicar in Madiswyl, 2. Pfarrer in Bier 1850, erster Pfarrer an der Nydeck in Bern 16.März 1855, Dr.Theol. h.c. der Universität Königsberg 1862, Dekan der Pfarre Bern 1867. Er starb bei seinem Sohn, dem Pfarrer in Kirchenthurnen, wohin er sich zurückgezogen hatte, den 14. Juli 1882 (Alpenrosen vom 6. Und 13. August 1882)

Eine Feursbrunst wüthete im Dorfe vom 30. Auf den 31.August 1824, wo in Folge von Brandstiftung des liederlichen Wälti Benz, der sich darauf vergiftete, 30 Häuser in Flammen aufgingen und 1843 (schweiz. Monatschronik von 1824 s. 144-145, Zürich 1825 und J.C. Appenzeller, Pfarrer in Biel: der Mordbrand in Walperswyl im Oberamt Nidau. Bern bei Jenni 1825, s.78 mit einem Ortsplan. Jahns Chronik goibt irrig die Jahreszahlen 1826 und 1846 an)

Mit der Reformation kam der Kirchensatz an Bern und die Pfarre ward dem Nidaukapitel einverleibt.

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