Sutz

Soz 1228, Souz 1262, Suzs 1271, Suz 1273, Soz 1285, Suzze 1291, Sucz 1322, Sutz 1329, Suoz 1333, Sutz 1453

Dorf und Landungsplkatz, anmuthig am rechten Ufer des Bielersees im Amtsbezirk Nidau, von Nidau 1 und von Bern 6 ½ Stunden entfernt. Das Dorf hat in 40 Häusern 182 Einwohner. Sutz und Lattrigen bilden eine Einwohnergemeinde ( in 68 Häusern 334 Einwohner).

Jn Sutz befand sich eine Pfahlbaustation aus der Steinzeit, in welcher auch Kupferfunde entdeckt worden sind, die demnach auf das Ende der Stein- und den beginn der Broncezeit hinweisen (V.Gross, les Habitations lacustres du lac de Bienne S.36)

Sutz lag in der neuenburg-nidauischen Grafschaft. Graf Rudolf II, als der Landherr bezeugte 1289 die wichtige Handänderung, wodurch der Freie Heinrich von Jegistorf seinen Besitz in Sutz, 2 Allodschupposen, einen Theil des Sutzerwaldes, 2 Häuser im Dorfe, dazu den Kirchensatz zu seinem und der Seinigen Seelenheil an die Abtei Gottstatt vergabte. Die Johanniter von Buchsee kauften 1291 von Ritter Hermann von Biel seinen Besitz in der Pfarre Sutz (FRB III.479,498)

Das Kirchspiel Sutz gehörte zu Nidau und kam mit diesem am Ende des 14.Jahrhunderts an Bertn (Blösch 42). Lattrigen, Sutz und Mörigen bildeten einen der sechs Viertel des Landgerichts der „obern Grafschaft“ der Landvogtei Nidau. Jn der Helvetik zum District Seeland geschlagen, wurde es 1803 wieder mit dem Amte Nidau vereinigt.

Kirchliches

Sutz war 1228 eine Pfarre des Dekanats Solothurn des Bisthums Lausanne, später des Dekanants St.Immer (FRB II.89, III. 392)

Der Kirchensatz gehörte 1289 dem Freien Heinrich von Jegistorf , der ihn in diesem Jahre an Gottstatt vergabte. Graf Rudolf II. von Nidau bat den Bischof von Lausanne, die Schenkung zu genehmigen (1300), was auch geschah (FRB III.479, IV. 22,29) Mit der Aufhebung des Klosters Gottstatt in der Reformation kam der Kirchensatz an Bern und die Pfarre ward dem Nidau-Kapitel einverleibt.

Sie umfasste die Dörfer Sutz und Lattrigen auf dem rechten und Tüscherz und Alfermee auf dem linken Ufer des Bielersees. Am 4.November 1879 wurde sie Aufgehoben. Sutz  und Lattrigen wurden zu Nidau, Tüscherz und Alfermee zu Twann eingepfarrt. Jeden zweiten Sonntag hat der Pfarrer von Nidau in Sutz Gottesdienst zu halten.

Die 1869 restaurierte Kirche, die schon im 15.Jahrhundert keinen besondern Schmuck aufwies (Visitationsbericht von 1453, im Archiv des historischen Veriens von Bern I. 301,302,370) eenthielt auch später keine Glasgemälde. An Chorstühlen sind die Wappen Tscharner (das alte) und Thellung.

Ein geschlecht „von Sutz“ gelangte im 14.Jahrhundert zu einiger Bedeutung; obwohl nicht adlig, erwarb es fgrossen Besitz und eine angesehene Stellung.

Cuno war von 1326-1343 Vogt seines Herrn des Grafen in der Burg Nidau. Sein Bruder Ulrich, Burger von Bern, verkaufte 1335 die ihm auf uns unbekannte Weise zugefallene Hälfte des Jnselgaus an den Grafen Rudolf III. von Nidau. Johann war 1365 Kirchherr zu Blumenstein, Elsa Nonne 1455 zu Fraubrunnen (FRB I. c. – Stettler, Regesten der Propstei Därsdtetten Nr.33 – Amiet, Resgesten von Fraubrunnen Nr. 417,857 und S.182) Eine Burg , Stammhaus dieser vermeintlichen Edeln, hat es nicht gegeben, wie Leu und Lutz (Handlexikon III. 305) annehmen.

1575 brachte Christian Drühorn von Biel, Burger von Bern, seiner Gemahlin Magdalena Tscharner u.a. Gütern solche zu Sutz zu; da sie kinderlos blieben, setzte sie ihren Bruder David zum Erben ein (Genealogie Tscharner). Ein schönes Landhaus am See besitzt gegenwärtig Herr Architekt F.L. von Rütte aus Bern.

Das zahlreiche Geschlecht des Dorfes sind die Hofmann.

Jn Sutz brannten a 20./21.Mai 1838 fünf Häuser ab.

Etymologie

Herkunft ungeklärt. Die Lage nahe der Sprachgrenze sowie der Auslaut -z- sprechen dafür, dass es sich um einen Namen (gallo-) romanischen  Ursprungs handeln könnte (vgl. etwa die nahegelegenen Orte Jens, Lüscherz, Tüscherz; weiter vgl. Zinsli, Suffixlandschaft). Auf dieser grundlage erwägt Schwab (Murtenbiet und Seeland, 59) als Wurzel lat. subtus <unterhalb>. Diese Deutung wird vom LSG (862) abgelehnt, das im Namen den Genitiv eines ahd. PN in elliptischer Fügung vermutet, analog zu Eriz < Erharts <(Hof) des Erhart > (s.BENB I/I, 93) Die dabei vom LSG vorgeschlagenen ahd. PNN Suto oder Suz(z)o (vgl. Förstemann I, 1367 und 1373) ergäben im Gen. Jedoch Sutin/Suten bzw. Suz(z)in/ Suz(z)en, womit diese Deutung ebenfalls nicht in Frage kommen kann.

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