St. Niklaus

Es giebt in der Schweiz verschiedene Oertlichkeiten, die St.Niklaus heissen: Ein Dorf in der bernischen Pfarre Koppigen, drei Kappelen im Luzernbiet, Kapellen in Uri,Schwyz, Zug, Solothurn und Graubünden und ein Pfarrdorf im Zehnden Visp im Kanton Wallis (Leu XIV.126)und endlich unser Dörfchen ( 18 Häuser mit 112 Einwohnern) im Amtsbezirk Nidau.

Es liegt an der Strasse, die von Aarberg nach Nidau führt, zwischen Hermrigen und Belmund, 5 ½ Stunden von Bern,3/4 von Nidau und 1 ½ von Aarberg entfernt. Die südlich gelegenen Häuser gehören zur Einwohnergemeinde Merzligen, Kirchgemeinde Bürglen, die nördlich gelegenen zur Einwohnergemeinde Belmund, Kirchgemeinde Nidau.

St.Niklaus, Belmont, Port und Jpsach bildeten eines der 6 Viertel der „untern Grafschaft“ des Landgerichts der Landvogtei Nidau.

Die Tscharner von Bern hatten Besitz in St.Niklaus (siehe den Artikel Tüscherz)

Am Morgen des 5.März 1798 fand hier ein Gefecht statt zwischen den vordringenden Abtheilungen des französischen Corps Schauenburg und der treuen romanischen Legion Ferdinands von Roverea.

Landstürmer, ja Frauen halfen den Jhrigen, das Vaterland zu vertheidigen, aber, der Uebermacht nicht gewachsen., wären sie wohl aufgerieben worden, wenn nicht die Meldung der Capitulation von Bern den kampf beendigt hätte.

Jm Jahre 1824 am 9.Oktober liess der Oberamtmann von Nidau, Gottfried von Mülinen, hier am Waldrand am höchsten Punkte ein denkmal errichten, das die Namen der Gefallenen verewigt. Jm Oktober 1885 wurde es durch den Offiziersverein von Nidau erneuert.

Die Jnschrift lautet: Hier fielen den 5.März 1798 im Kampfe für Freiheit und Vaterland J.J.Antenen von Orpund, Chr. Etter von Bargen, Niklaus Frey von Orpund, Peter Heinrich Gygy von kappelen, Friedrich Heer von Madretsch, Niklaus Heimberger von Langerswyl, J.Friedrich Kehrwand von Aarberg, Chr. Löffel von Worben, Bendicht Möri von hermrigen, Jakob Peter von Radolfingen, Adam Scherler von Radolfingen, Niklaus  Schori von Dampfwyl, Jakob Wielang von Schüpfen, Johannes Ulrich Wyssler von Sumiswald. Dem Andenken der gefallenen erichtet 1824, renoviert 1885.

Eine zeitgenössische Darstellung des Gefechts, Aquarell von Niklaus Müller, befindet sich im Besitz des Herrn Gremaud, Jngenieur in Freiburg. Sie war 1892 mit andern 3 Bildern desselben Malers (Gefechte von Fraubrunnen, Neuenegg und Laupen) in der gewerblichen Ausstellung von Freiburg zu sehen. (Katalog Seite 148).