Aus dem Haushalt der Stadt
Schwer lasteten die großen Kosten des Wiederaufbaues der heimgesuchten Stadt auf den Bewohnern - man war des Steuer- und Schuldendruckes weniger gewohnt als heutzutage.
Aus jener Zeit stammt die älteste erhaltene Seckelamts- oder Stadtrechnung, die von 1390. Sicher wurde schon vorher regelmäßig Rechnung abgelegt. Aber wahrscheinlich sind sie dem großen Brand zum Opfer gefallen. Die Meldung eines Chronisten, daß vor dem Brande bei 600 Familien ansässig gewesen seien, ist unglaubwürdig. Das alte Biel war nie so volkreich. Es mochte damals bei hundert Feuerstätten oder Haushaltungen etwa fünfhundert Bewohner gezählt haben.
Abgelegt wurde die Stadtrechnung von zwei Beauftragten, den beiden Bürgermeistern, die sich eingangs «der statt knechte» nannten. Nach ihren Aufzeichnungen betrugen die Einnahmen 333 Pfund, die Ausgaben 369 Pfund, demnach ein Mehr an Ausgaben von 36 Pfund. Ziehen wir in Betracht, daß unter den Einnahmen ein Anleihen von 108 Pfund figuriert, das anscheinend bei einem reichen Basler Handelsherrn aufgenommen worden war, so gestaltet sich das Rechnungsergebnis noch erheblich ungünstiger.