Der Sonderbundskrieg  - Annahme der Bundesverfassung

Der Sonderbundskrieg rief in Biel weniger Bewegung hervor als der Aufbruch der Freischaren. Er brachte die Erlösung aus spannungsgeladener Ungewißheit. Ein von Regierungsstatthalter Schöni eingerichteter Stafettendienst  hielt die Bevölkerung über das Kriegsgeschehen stetsfort auf dem laufenden. Aus Freude über die rasche und glückliche Beendigung des Waffenganges ernannte die Burgergemeinde General Dufour zu ihrem Ehrenbürger.

Die Bundesverfassung von 1848 wurde in Biel mit allen gegen die einzige Stimme des Neubürgers Philipp Becker, dem das Werk offenbar nicht unitarisch genug war, angenommen. Nicht mehr ein schwacher Bund von souveränen Staaten, sondern ein lebens- und entwicklungsfähiger Bundesstaat mit einer starken, den Kantonen übergeordneten Bundesgewalt band fortan die Eidgenossenschaft zusammen. Mit Recht ist die 48er Verfassung als die bedeutendste Tat der neuern Schweizergeschichte gepriesen und neben den Ewigen Bund von 1291 gestellt worden.

Bei den auf die Annahme der Bundesverfassung folgenden Wahlen in den Nationalrat kündigte sich im Seeland bereits eine Abkehr vom extremen Radikalismus an. Zwar wurde Stämpfli gewählt, aber neben ihm auch der von den Radikalen verfehmte Neuhaus und an Stelle des zum Bundesrat erkorenen Ochsenbein der liberalkonservative General Dufour, dieser mit 399 von den 407 in Biel abgegebenen Stimmen.

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