Rückblick

Von den Hungerjahren 1816/17 abgesehen, vermittelt ein Rückblick auf die Restaurationszeit kein unleidliches Bild. Befreit vom Drucke der napoleonischen Herrschaft lebten Handel und Industrie auf, obschon die Schutzzollpolitik des Auslandes und der unglaubliche Wirrwarr von Zollen und Abgaben in der Schweiz selber für genug Hemmnisse sorgten. Neben der Indiennefabrik im Pasquart, die jedoch ihre Blütezeit bereits hinter sich hatte, erstand die mechanische Spinnerei und Weberei in der Gurzelen. Die Baumwollindustrie, in der einst die Hälfte der Bevölkerung ihr kärgliches Brot verdiente, freilich nicht ohne die Ausbeutung der unbarmherzigen Kinderarbeit, mußte der aufkommenden Uhrenindustrie weichen.

Bei allen Vorbehalten kann man der Stadtverwaltung das Zeugnis nicht versagen, daß die durch die knappen Finanzen gebotene Sparsamkeit sie nicht hinderte, die wachsenden öffentlichen Bedürfnisse zu erkennen und für mancherlei Verbesserungen und Verschönerungen verhältnismäßig bedeutende Mittel einzusetzen. Die in wiederholten Eingaben geäußerte Unzufriedenheit mit der Stadtbehörde, der man schwächliche Nachgiebigkeit gegenüber wirklichen oder auch nur vermeintlichen Eingriffen der Regierung in die Gerechtsame der Stadt vorwarf, hatte ihren Grund nicht in fortschrittlicher Gesinnung oder in der Erkenntnis politischer Rückständigkeit, sondern wurzelte in purem Eigennutz: mehr Holz aus dem Stadtwald, Schankrecht für den “fein aus der eigenen Rebe, Ausdehnung des Weidganges, Schutz des einheimischen Handwerks - das war es, wonach es die Mißvergnügten gelüstete, viel mehr als nach einer freiheitlich-demokratischen Stadt- und Staatsverfassung. Das trat in den wirrenhaften Erscheinungen, die durch die politische Erneuerungsbewegung der dreißiger Jahre in Biel hervorgerufen wurden, deutlich zutage.