Vom Schulwesen im allgemeinen

Mit der Schule stand es im ganzen schlecht; Unterricht und Schulbesuch ließen in gleicher Weise zu wünschen übrig. Die Kinder der Einsassen gar erfreuten sich noch lange, nachdem Biel bernisch geworden war, eines gänzlich schulfreien Daseins.

Die Reformationsfeier von 1828 gab manchenorts den Anstoß zur Errichtung von Werken des öffentlichen Wohls. In Biel machte der verdiente Bürger Rudolf Neuhaus, unterstützt von Pfarrhelfer Molz, die Anregung, des weltbewegenden Ereignisses durch eine Fortschrittstat auf dem Gebiete desSchulwesens zu gedenken. Das Wenige, was davon zur Ausführung kam, beschränkte sich auf eine Verbesserung der unentgeltlichen Burgerschule. An die neugeschaffene Stelle eines Oberlehrers, der mit der Aufsicht über die Schule betraut war, wurde Molz gewählt. Nicht erfaßt wurde von der Verbesserung die Hintersässen- oder Einsassenschule; dafür mußte ihr Besuch nach wie vor mit einem Schulgeld erkauft werden. Einen Auswuchs und einen Krebsschaden am Schulwesen bildeten die sogenannten Fabrik- oder Nachtschulen. Um dem vorgeschriebenen Schulbesuch zu genügen, Waren die armen, nach zwölfstündiger Arbeit in der Fabrik vom Schlaf übernommenen kleinen Geschöpfe gezwungen, am Abend von 7 bis 9 Uhr einem Scheinunterricht beizuwohnen. - Das Jubiläumsjahr sah auch die Anfänge einer Handwerkerschule, der Vorläuferin der Gewerbeschule.