Zusammenbruch und Ende der französischen Herrschaft
Klopfenden Herzens, mit Furcht und Hoffnung und steigender Erregung wurde in Biel die erst unsichere und dann immer bestimmtere Kunde aufgenommen, daß die große Armee in den Schneewüsten Rußland untergegangen sei. Als nach der Völkerschlacht bei Leipzig die Heere der verbündeten Mächte sich nach Frankreich in Bewegung setzten und gegen Ende Dezember 1813 die Nachricht eintraf, daß eine Armee über Basel den Weg durch die Schweiz einschlage, gab es für die französischen Beamten kein Halten mehr und sie verschwanden über Nacht in eiliger Flucht, der Steuereinnehmer allerdings nicht, ohne die Gemeindekasse mitlaufen zu lassen. In dem Maße, wie dem hochfahrenden Meier und seinem französisch gesinnten Anhang Macht und Mut entsanken, lebten die Hoffnungen der Freunde der alten Ordnung auf.
Wohl hatte sich die Tagsatzung angesichts der Wendung der Dinge zur feierlichen Erklärung der bewaffneten Neutralität aufgerafft, nicht aber zu entsprechendem kraftvollem Handeln, und das Ganze endete mit dem kläglichen Rückzug und der Entlassung der wenigen aufgebotenen Truppen.Zu Frankreich gehörend, mußte Biel gewärtigen, als Feindesland betrachtet zu werden, erlangte indes vom Oberbefehlshaber der Verbündeten Armeen, dem Fürsten Schwarzenberg, die Zusicherung, daß die Stadt mit ihrem Gebiet gleich wie die Schweiz, also nicht als besetztes feindliches Land, behandelt werde. Das ersparte der Stadt aber nicht das mit dem Durchzug so großer Truppenmassen unvermeidlich zusammenhängende Ungemach und Leiden.Sie trug schwer an der Last der Einquartierungen und Requisitionen. Der Typhus wurde eingeschleppt und machte die Errichtung eines Militärlazarettes notwendig. Bald breitete sich die Seuche auch unter der Stadtbevölkerung aus und heischte zahlreiche Opfer.